Erfahrungsbericht Teil 9 – Die Kupferspirale

image
Wer kennt das nicht? Man drückt sich vor etwas, weil es unangenehm ist und man nicht so genau weiß, was auf einen zu kommt. Ich hatte mich für eine Kupferspirale entschieden und mich trotz der Entscheidung weitere zwei Jahre erfolgreich davor gedrückt. 😀
In diesem Kapitel könnt ihr lesen, wie es mir dabei ergangen ist. Bitte behaltet aber im Hinterkopf, dass es sich hierbei um meine persönliche Erfahrung handelt und jede Frau individuell auf eine Kupferspirale reagiert! Zum einen wird das Einsetzen als sehr unterschiedlich empfunden, abhängig vom jeweiligen Schmerzempfinden und nicht zuletzt von der Erfahrung des Arztes bzw. der Ärztin bei der Einlage, zum anderen sind eventuelle Beschwerden von Frau zu Frau verschieden. ❗

20151015-153815.jpg

Der Kostenpunkt des Einsetzens bei meiner Gold-Kupferspirale belief sich auf 250€. Das ist kein fixer Betrag, sondern variiert von Arzt zu Arzt und je nach Art der Spirale! Die erste Lagekontrolle nach spätestens sechs Wochen wird von den Krankenkassen übernommen. Weitere Lagekontrollen müssen selbst bezahlt werden. Die genauen Kosten hierfür erfragt ihr am besten bereits im Vorfeld bei eurem Arzt/Ärztin, da es auch hier Unterschiede gibt.

Vorbereitung:
Vor dem Einsetzen einer Spirale findet ein Beratungsgespräch und eine gynäkologische Untersuchung mit Abstrich des Gebärmuttermundes statt. Letzteres ist notwendig, um die Infektionsgefahr durch Keime, die durch das Einsetzen der Spirale in die Gebärmutter eingebracht werden könnten, zu reduzieren. Erst wenn das Ergebnis des Abstrichs vorliegt, kann das Einsetzen der Spirale erfolgen. Offene Fragen sollten bei diesem Beratungsgespräch zur Sprache kommen. Es gibt übrigens unterschiedliche Arten hormonfreier „Spiralen“, die zwar auf dem selben Wirkprinzip basieren, sich jedoch in ihrer Metallzusammensetzung oder äußerlichen Form unterscheiden. Als da wären die klassische Kupferspirale, die Gold- oder Silberkupferspirale, die Kupferkette oder der Kupferball. Die anfallenden Kosten unterscheiden sich je nach Art der Spirale.
Hinweis: Mein Bericht behandelt die Kupferspirale bzw. Goldkupferspirale, nicht zu verwechseln mit der Hormonspirale, da der Wirkmechanismus in diesem Fall ein ganz anderer ist! (Welche verschiedene Spiralen zur Verhütung gibt es?)

image

Das Einsetzen:
Am besten erfolgt das Einbringen der Spirale in die Gebärmutter während der Monatsblutung, da zu diesem Zeitpunkt der Muttermund weicher und leicht geöffnet ist. Es ist möglich, vorher ein Schmerzmittel bzw. ein Mittel zur Entspannung des Muttermundes einzunehmen. Das sollte natürlich mit Absprache des Arztes erfolgen!!!
Da nicht jede Gebärmutter gleich ist, wird vor dem Einlegen überprüft, welche Größe die Spirale haben sollte. Nach dem Einsetzen wird der korrekte Sitz der Spirale per Ultraschall gecheckt. Eine weitere Kontrolle sollte spätestes nach sechs Wochen erfolgen, danach halbjährlich oder mindestens jährlich. Die Kosten der ersten Kontrolle übernimmt, wie bereits erwähnt, die Krankenkasse, alle weitere Kontrollen müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Um ein möglichst unkompliziertes Entfernen der Spirale zu garantieren, gibt es übrigens einen Rückholfaden, der minimal aus der Gebärmutter herausragt. Dieser Rückholfaden stört in der Regel nicht. Sollte er dennoch vom Partner störend wahrgenommen werden, kann er unter Umständen noch leicht eingekürzt werden.

Meine persönliche Erfahrung beim Einsetzen:
Das Einsetzen verlief relativ problemlos. Ich spürte ein kurzes, heftiges Ziehen, ähnlich einer Geburtswehe. Danach registrierte ich, dass meine Ärztin bereits ihre Handschuhe abstreifte. Geschafft! Es ging schneller als gedacht! 😀
Leider empfindet nicht jede Frau das Einsetzen der Spirale so „easy“ wie in meinem Fall! Deshalb sollte man sich bereits im Vorfeld bei seinem Arzt bzw. Ärztin gut aufgehoben fühlen, damit man mit einem „guten Gefühl“ und  unverkrampft an die Sache herangehen kann. Ich habe mich erst bei der vierten Ärztin wirklich wohl gefühlt! Man merkte der Frauenärztin bereits beim Beratungsgespräch ihre Erfahrung an. Ihre Antworten waren ausführlich und umfassend! So sollte es sein! Wenn man kein gutes Gefühl hat… ab zum nächsten Arzt! Ganz einfach! ❗

In den ersten Tagen nach dem Einsetzen hat sich das Vorhandensein der Spirale schon seltsam angefühlt. Das Empfinden eines FREMDKÖRPERS war recht deutlich! Allgemein wird gesagt, man sollte dem Körper drei Monate Zeit lassen. Erst danach lässt sich beurteilen, wie „Frau“ sich mit der Spirale so fühlt.
Das kann ich nur bestätigen!
Also nicht gleich in den ersten Tagen in Panik verfallen und pessimistisch sein! Einfach mal abwarten! 😎 Natürlich sollte man keinenfalls HEFTIGEN SCHMERZEN haben. Dann UNBEDINGT zum Arzt das abklären lassen!

Also, zurück zum Fremdkörper! 🙂 Es fühlte sich so an, als würde jeden Moment unten etwas rausfallen. 😳 Bescheuert aber wahr! Erschwerend kam hinzu, dass meine Tochter sich ein Trampolin gewünscht hatte, das prompt ein Tag nach dem Einsetzen der Spirale frisch aufgebaut im Garten stand. „Mama, hüpf mit!“ Wer kann da widerstehen? – Also… es war echt komisch! Ich konnte nicht anders und musste einfach die Muskeln zusammenkneifen. 😆

Ein paar Tage später war dieses Gefühl weg. Mein Körper hatte sich an das „Neue Ding“ gewöhnt.
Obwohl ich von der Spirale nichts mehr merkte, schien sich mein Unterbewusstsein jedoch noch immer damit zu beschäftigen. Ich will hier nicht wiederholen, auf wie viele unterschiedliche skurrile Arten mir die Spirale nächtlich im Traum abhanden kam. Auf jeden Fall war es morgens ein Schmunzeln wert – sofern ich mich noch daran erinnern konnte. 😆

Was den Rückholfaden angeht, ist es normal, dass die gefühlte Länge je nach Zykluslage leicht variiert. Manche Frauenärzte weisen ihre Patientinnen darin ein, die Länge des Rückholfadens zur „Kontrolle“ zu ertasten. Meine Frauenärztin machte das nicht. Die Meinungen darüber gehen wohl auseinander. Ich persönlich glaube, dass das Ertasten des Rückholfadens manche Frauen nur verunsichert und unnötig in Panik versetzt, weil sie glauben, die Spirale wäre verrutscht. Auch möchte vielleicht nicht jede Frau nach dem Rückholfaden „kramen“. Ich denke, das muss jede Spiralenträgerin für sich selbst entscheiden.

Ab der zweiten Zyklushälfte machte sich die Spirale mit leichten Unterleibsbeschwerden bemerkbar, sozusagen ab der Zeit, wenn sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut und dicker wird. Gerade bei sportlicher Aktivität merkte ich es etwas mehr, oder wenn es mit dem Auto schwungvoll um die Kurven ging. Ein Besuch im Freizeitpark mit Achterbahn und Wildwasserfahrt wäre zu diesem Zeitpunkt definitiv nichts gewesen!!! 😐
Außerdem setzte meine Regelblutung um mehr als eine Woche zu früh ein und zog sich dementsprechend in die Länge. Obwohl die Menstruation mit einer Kupferspirale oftmals stärker ausfällt als gewöhnlich, hatte sich nach meinem Empfinden an der Stärke der Blutung wenig geändert.
Alles wie gehabt, dachte ich! Jedoch… das war ein Irrtum… leider! 😦 Dazu später mehr!

Bei einer frisch gesetzten Kupferspirale sollte man eventuelle Beschwerden und verlängerte Blutungen bzw. Zwischenblutungen in die alltägliche Kalenderplanung einkalkulieren, um unnötige Überraschungen, beispielsweise bei Ausflügen o.ä., zu vermeiden. 😎
Heftige Schmerzen sollten keinenfalls auftreten. Falls doch, müssen diese unbedingt beim Arzt abgeklärt werden!

Im zweiten Zyklus fielen die Beschwerden deutlich geringer aus. Die Blutung setzte diesmal nur knapp eine Woche früher ein. Alles gut!

Der dritte Zyklus zeigte abermals eine Verbesserung. Kaum Beschwerden! Die Periode kam lediglich fünf Tage verfrüht, weswegen ich optimistisch davon ausging, dass die Kupferspirale für mich eine gute Entscheidung war. 🙂

Nach fünf Monaten spürte ich überhaupt nichts mehr von der Kupferspirale. Die Monatsblutung setzte beinahe pünktlich ein. Rein körperlich fühlte es sich so an, als wäre die Kupferspirale überhaupt nicht vorhanden. Beinahe…

Es gab einen kleinen Wermutstropfen: Haarausfall! Zunächst machte ich mir nichts daraus. Kann schließlich mal vorkommen! Nur leider wurde es zu einer anhaltenden Sache. 😯 Zudem zeigte der Haarausfall eindeutig zyklische Tendenzen im vierwöchentlichen Rhythmus, obwohl sich hormonell rein nichts verändert hatte. Da ich trotz Kupferspirale noch immer eine Zyklusbeobachtung per Basalthermometer durchführte, konnte ich das mit eindeutiger Bestimmtheit behaupten. Rein aus meinem Bauch-heraus-Gefühl verdächtigte ich die Kupferspirale als Auslöser für den Haarausfall. Nur lässt man sich eine gerade gesetzte Kupferspirale nicht alleine aufgrund eines vagen Verdachts wieder entfernen. Womöglich gab es für den Haarausfall andere Gründe! ❓

Obwohl ich mir vorgenommen hatte, den Haarausfall zunächst zu ignorieren, fragte ich mich im Geheimen, ob eine Kupferspirale einen Zinkmangel auslösen kann? Kupfer und Zink sind bekanntlich Gegenspieler. Ich konnte mir zwar kaum vorstellen, dass dies möglich ist, da die Menge an Kupferionen, die sich aus einer Kupferspirale herauslöst, wirklich sehr gering ist, aber ich entschloss mich dennoch zu einer Substitution mit Zink, in der Hoffnung, dass sich der Haarausfall damit bessern würde.

Nach sieben Monaten:
Die Einnahme von Zink war wirkungslos! 😦 Andererseits wäre es auch bedenklich gewesen, wenn eine ’smarte‘ Kupferspirale binnen kürzester Zeit zu einem Kupferüberschuss im Körper führt und dadurch den Zinkhaushalt durcheinander bringt. Es existiert eine Kupferspeicherkrankheit, Morbus Wilson genannt, aber diese ist superselten und ich bin nicht davon betroffen.

Vom Zink einmal ganz abgesehen, dämmerte mir allmählich, welche Ursachen dem Haarausfall zugrunde lagen! 💡 Bereits das zweite mal in Folge fiel ich pünktlich mit dem Einsetzen meiner Regelblutung in einen tagelangen „Tiefschlaf“ und fühlte mich körperlich sehr eingeschränkt! An den schlimmsten Tagen benötigte ich zwei nachmittägliche Nickerchen und die Matratze war stets sehr verlockend! Die Wachphasen dazwischen waren von starken Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten und Abgeschlagenheit geprägt, was insgesamt das nächsten Nickerchen auf den Plan rief.

Deshalb vermutete ich zu starke Regelblutungen als Auslöser für den Haarausfall! 😡

Es ist allgemein bekannt, dass die Kupferspirale häufig zu stärkeren Menstruationsblutungen führt, weshalb man Frauen mit ohnehin starker Menstruation eher davon abrät. Durch den erhöhten Blutverlust kommt es womöglich zu einem Eisendefizit mit der Gefahr eines Eisenmangels. Eisenmangel wiederum ist ein Auslöser für Haarausfall!

Eigentlich hatte ich meine Regelblutung als „normal“ eingestuft. Aber da man als Frau nur in seinem eigenen Körper steckt und keine eindeutigen Vergleiche zu anderen Frauen ziehen kann, ist eine Beurteilung der eigenen Blutungsstärke nicht gerade einfach.
Kurzerhand bestimmte ich mit Hilfe einer Menstruationstasse die Gesamtmenge meiner Menstruation und kam zu dem Schluss, dass ich mit dieser Vermutung vollkommen richtig lag (Menstruation! Wie stark ist normal?).

Ein Check beim Hausarzt untermauerte diese These zusätzlich. Mein Eisendepot bewegte sich am unteren Ende des Grenzwertes. 😦

Klarer Fall: Die Kupferspirale bewirkte für mich eine zu starke Regelblutung! 😡

Da eine Lagekontrolle der Kupferspirale fällig war, besprach ich das Problem mit meiner Frauenärztin. Ich nannte ihr meinen grenzwertigen Ferritinwert und die Menge meiner Menstruation!
Zu meiner Überraschung vermutete sie trotz des sprichwörtlichen „Winks mit dem Zaunpfahl“ zunächst einen Zinkmangel, da es ihrer Meinung nach durch den Kupferanteil der Spirale in der Tat zu einem Mangel an Zink im Körper kommen kann. (Und ich dachte wahrhaftig, diese Theorie wäre nur auf meinen eigenen Mist gewachsen.)
Ein wenig erbost erklärte ich ihr, dass ein Eisenmangel die wahrscheinlichere Diagnose wäre. Sie widersprach nicht und verschrieb mir ein Eisenpräparat, das ich zur Unterstützung meines Eisenhaushalts während der Periode einnehmen sollte.
Nun hieß es abwarten, wie sich das Problem „Eisenmangel“ weiter entwickelte. Langfristig gesehen wollte ich mich mit der Kupferspirale wohl fühlen! Meinen Körper mit einem Eisenmangel auf Dauer zu belasten, wollte ich vermeiden. Deshalb gab ich mir maximal ein Jahr lang Zeit, um das Problem in den Griff zu bekommen. Entweder es klappte… oder aber Kupferspirale ade! 😐

Nach zehn Monaten mit der Kupferspirale glaubte ich zunächst, es wäre mir durch angepasste Ernährung und Eisentabletten erfolgreich gelungen, dem Eisenmangel ein Schnippchen zu schlagen.
Anstatt „hundemüde“ war ich „topfit“. Vier Wochen nach der ersten Eisentablette ging der Haarausfall deutlich zurück (Haarfollikel reagieren zeitlich verzögert auf positive oder negative Einflüsse) und weitere Wochen später wuchsen tatsächlich vermehrt Haare nach, die aufgrund ihrer einheitlich kurzen Länge sehr dämlich im Scheitelbereich abstanden. 🙂
Allerdings bekam mir das Eisenpräparat nicht sonderlich gut, weswegen ich lediglich noch eine kleine Menge einnahm, um der monatlichen Menstruation ohne Leistungsabfall zu begegnen. Auf diese Weise vermied ich zwar unangenehme Nebenwirkungen des Eisenpräparats auf die Verdauung, aber rasch aufstocken konnte ich meinen Eisenvorrat natürlich nicht. Aber naja… bis auf die Tatsache, dass mein weiblicher Zyklus auffällig unregelmäßiger wurde, fühlte ich mich einigermaßen zufriedenstellend!

Alles gut soweit mit der Kupferspirale?!
Könnte man meinen…

Nach fünfzehn Monaten mit der Kupferspirale ergab sich ein Wechsel bei meiner Arbeitsstelle. Deswegen abgelenkt, nahm ich ausnahmsweise kein Eisen. Ich war zwar nicht gleich müde oder abgeschlagen, trotzdem bemerkte ich gelegentlich leichten Schwindel. Irgendwie war ich auch nicht richtig fit im Kopf, was das Denken auf einer neuen Arbeitsstelle nicht gerade erleichtert.
Naja! :/
Ich ließ daraufhin nochmals die Eisenwerte prüfen. Schließlich wollte ich mein Ferritin (Eisendepot) auf die Dauer etwas aufpäppeln. Eine deutliche Verbesserung hatte ich nicht erwartet, da es einfach Zeit braucht, um den Eisenspeicher wieder aufzufüllen. Allerdings hatte ich auch nicht mit einer Verschlechterung gerechnet. Leider traf Letzteres zu. 😳
Es war mir offensichtlich nicht gelungen, den Verlust an Eisen auszugleichen.
Das hat mich schon ein wenig enttäuscht! 😦
Um so mehr noch, als mir meine Hausärztin allen Ernstes zu einer Anpassung meiner Schilddrüsenmedikamente riet, da meine Schilddrüsenwerte nicht okay seien. Nur übersah sie dabei völlig die Tatsache, dass ich gar keine Schilddrüsenpatientin bin. Nach diesem kleinen Hinweis meinerseits, luge sie entschuldigend über ihren Brillenrand hinweg und gab zwei weitere Laborwerte in Auftrag, um eine Schilddrüsenunterfunktion auszuschließen. Meine Symptome deuteten in diese Richtung hin.
Na schön, dachte ich mir. Man wird ja auch nicht jünger! 😀
Allerdings… Nur um es hinterher nicht übersehen zu haben, wollte ich einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Spurenelement Eisen und der Schilddrüsenfunktion überprüfen.

Zur Erklärung: Bei den hormonellen Vorgängen der Schilddrüse ist die Thyreoperoxidase (kurz TPO) ein Schlüsselenzym der Schilddrüsenhormonsynthese. Fehlerhafte Vorgänge in diesem Bereich, wie zum Beispiel eine fehlgeleitete Immunreaktion, können zu einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) führen. So manches Symptom einer Schilddrüsenunterfunktion deckt sich mit denen eines Eisenmangels:

  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Haarausfall
  • Schwindel

Tatsächlich lässt sich eine Studie finden, welche den Einfluss von Eisenmangel auf die Schilddrüsenfunktion untersucht. Diese Studie bestätigte mir, was zunächst nur eine Vermutung war: die Thyreoperoxidase ist eisenabhängig.
Somit ist eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion durch eine zu starke Regelblutung nicht ausgeschlossen!

Hat man mit der Abgeschlagenheit eines Eisenmangels zu kämpfen und entwickelt zusätzlich eine Schilddrüsenunterfunktion, läuft man körperlich gesehen gleich auf doppelter Sparflamme.

Den ganzen Tag nur müde sein, sich immer auf das nächste Nickerchen freuen. Den Abend verschlafen, morgens gar nicht aus dem Bett wollen, für nichts mehr Lust haben, weil man einfach keine Energie übrig hat. Und wenn die tägliche Arbeit erledigt ist, lockt nur noch das Bett – und nicht etwa zu einem romantischen Stelldichein, nein! So viel Schlaf und trotzdem nicht erholt! 😦 Das konnte ich nun echt nicht gebrauchen!

Spinnt man das ganze Prozedere weiter, so stört eine Schilddrüsenunterfunktion das korrekte Zusammenspiel mit den weiblichen Geschlechtshormonen. Zyklusstörungen sind die Folge!

Aha! Mein Zyklus war schon seit einigen Monaten völlig außer der Reihe. Ich kramte meinen Zettel hervor, auf dem ich die Termine meiner Periodenblutungen notierte. Daraus ging klar hervor:

  • Die erste Zeit mit der Kupferspirale zeigte einen regelmäßigen Zyklus.
  • Beginnend mit den ersten Eisenmangelsymptomen wurde der Zyklus unregelmäßig.

Der durch die Kupferspirale entstandene Eisenmangel zog also weitere Kreise in meinem Körper. In etwa so:

Kupferspirale ➡ starke Regelblutung ➡ Eisenmangel ➡ Schilddrüsenbeeinträchtigung ➡ Zyklusstörungen

Mal ganz ehrlich… mehr experimentieren wollte ich mit der Kupferspirale wirklich nicht! 👿
Zwar war es eine feine Sache, sich nicht mehr um die Verhütung kümmern zu müssen – und im allgemeinen ist die Kupferspirale auch gut verträglich und hat eher weniger Nebenwirkungen – aber in meinem Fall lagen die Indizien klar auf der Hand!
Und deshalb:
Das Ding musste raus! 😥
Mein Entschluss stand fest! Ich wollte mich auf keinerlei Diskussionen darüber einlassen, weder mit meinem Partner, dem das Feingefühl für medizinische Zusammenhänge fehlt, noch mit meiner Frauenärztin, die vermutlich sehr gerne weiterhin ihre kostenpflichtigen Lagekontrollen abgerechnet hätte. Nein Danke!

Sechzehn Monate nach Einsetzen der Kupferspirale saß ich abermals bei der Frauenärztin. Nur leider nicht wie ursprünglich geplant zur verspäteten Lagekontrolle, sondern zur Entfernung des IUPs.
Das gestaltete sich überraschend kurz und schmerzlos. Immerhin. 🙂

Die erste Periode ohne Kupferspirale war sehr ernüchternd. Dank der Menstruationstasse hatte ich die positive Veränderung regelrecht im Blick. Meine Blutung war nur noch halb so stark! Kein Schwindel! Keine Müdigkeit! Alles prima!
Ich war sehr gespannt, ob sich mein Zyklus ohne Kupferspirale wieder einpendeln würde!

Was sich danach ergab?

Die Kupferspirale entfernen zu lassen, war definitiv die richtige Entscheidung! 🙂
Mein Verdacht, dass der Eisenmangel zu einer Schilddrüsenfunktionsstörung und damit zu Zyklusschwankungen geführt hatte, bestätigte sich ebenso. Denn nachdem ich vorher kaum einen normalen Zyklus mehr gehabt hatte, funktionierte dieser plötzlich wieder tadellos! Nicht nur ein Mal – was ja Zufall sein könnte – sondern gleich zwei Mal und sogar drei Mal, was die Sachlage schon eindeutig machte! ❗

Froh also, dass sich alles wieder geregelt hatte, kehrte ich zur „Symptothermalen Verhütung“ zurück.

Würde ich im Nachhinein etwas anders machen?

Ja, eventuell schon! Hätte ich nochmals die Wahl, würde ich mich für eine Kupferkette (Gynefix) anstatt einer Kupferspirale entscheiden. Man sagt ihr nach, dass sie weniger Beschwerden verursacht und seltener verstärkte Regelblutungen. Zwar ist die Funktionsweise von Kupferkette und Kupferspirale im Grunde identisch, doch durch das Fehlen eines starren Rahmens bei der Kupferkette könnte die Wahrscheinlichkeit für Beschwerden tatsächlich geringer ausfallen. Inwiefern das in der Praxis stimmt, kann ich nicht beurteilen. Und ob es in meinem Fall mit der Kupferkette anders ausgegangen wäre, ist schwer zu sagen.
Abgesehen davon hätte ich gerne früher erkannt, dass meine Regelblutungen stärker geworden waren und entsprechend eher eingegriffen.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Kupferspirale einsetzen zu lassen, und sich nicht davor scheut, eine Menstruationstasse auszuprobieren, kann im Vorfeld die Stärke der eigenen Blutung protokollieren. So muss man sich hinterher nicht vergeblich fragen, ob die Menstruation stärker geworden ist, sondern hat eine klare Einschätzung (Menstruation? Wie stark ist normal?).

Mein Fazit: Eigentlich ist die Kupferspirale eine tolle Alternative zur hormonellen Verhütung, wenn keine körperlichen Gründe dagegen sprechen! 🙂 Mit Vorsicht zu genießen ist sie allerdings, wenn man bereits im Vorfeld zu starken Regelblutungen neigt! ❗ Man belastet den Körper nicht mit Hormonen und man muss an keine regelmäßigen Einnahmezeiten usw. denken! Eine feine Sache! Natürlich ist auch eine Kupferspirale mit gewissen Risiken verbunden, aber diese sind, vergleichsweise zu hormonellen Mitteln, deutlich überschaubarer. Obgleich die Kupferspirale in meinem Fall zu einem wenig erfolgreichen Ende geführt hat, bereue ich nicht, es ausprobiert zu haben.
In meinem Freundeskreis gibt es übrigens drei Kupferspiralträgerinnen. Sie sind allesamt superzufrieden. Und das schon über einen längeren Zeitraum! Meine persönliche Erfahrung soll also niemanden davon abhalten! Die Kupferspirale geht durchaus auch ohne Probleme daher! 🙂 Nur eben nicht bei mir! 😦

Eine Kupferspirale zeichnet sich vor allem durch eine lokale Wirkung innerhalb der Gebärmutter aus! Sie ist eine prima Verhütungsmethode mit überschaubaren Nebenwirkungen, wenn sie gut vertragen wird. Leider ist eine Beeinflussung des Gesamtorganismus in bestimmten Fällen durchaus möglich.

Vor- und Nachteile der Kupferspirale im Überblick:

Vorteile:

  • Tragezeit über mehrere Jahre, in denen man sich keinerlei Gedanken um Verhütung machen muss (Merke: da die Kupferspirale keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten bietet, kann ein Kondom trotzdem angebracht sein!)
  • Sie ist absolut hormonfrei und hat im Vergleich zu hormonellen Verhütungsmitteln eine überschaubare Anzahl an Nebenwirkungen.
  • Sie kann während der Stillzeit verwendet werden (frühestens nachdem die Rückbildung der Gebärmutter abgeschlossen ist, zirka 8 Wochen nach der Geburt).
  • Die Kupferspirale zeigt sich durch Einflüsse wie Durchfall oder Erbrechen völlig unbeeindruckt hinsichtlich ihrer Sicherheit.

Nachteile:

  • Die Kupferspirale muss durch einen Arzt in die Gebärmutter eingebracht werden und es werden regelmäßige Untersuchungen zur Lagekontrolle fällig.
  • Möglichkeit des Aufstiegs einer Infektion in die Gebärmutter, der Verletzung der Gebärmutter oder des Verrutschens der Einlage (hauptsächlich in den ersten Monaten der Anwendung, beziehungsweise durch den Vorgang des Einsetzens)
  • Bei vielen Frauen verursacht die Kupferspirale eine verstärkte Regelblutung, was nicht zu unterschätzen ist.
  • erhöhte Tendenz zu Regelbeschwerden und Unterleibskrämpfen

Es existiert übrigens eine weitere prima Alternative zu hormoneller Verhütung, die nur den wenigsten bekannt ist. Es handelt sich um die von Ärzten entwicktelte Methode „Sensiplan“, welche sich mit einem Pearl-Index von 0,4 (Gebrauchssicherheit 1,8) wirklich sehen lassen kann. Wer wissen möchte, was genau das ist, kann hier mehr über Sensiplan lesen.

Passende Beiträge:
Welche verschiedene Spiralen zur Verhütung gibt es?
Menstruation! Wie stark ist normal?
Kupferspirale und Haarausfall

Letzte Aktualisierung: 30.6.2020

Lesefreudigen Fantasy-Fans unter euch möchte ich hier gerne mein Buch vorstellen:
„Quell unbegrenzter Möglichkeiten – Chroniken Eylins (Fantasy Roman)“


Bitte beachtet den rechtlichen Hinweis zu gesundheitlichen Themen: Die Nutzung der auf meinem Blog bereitgestellten Inhalte und Erfahrungswerte ersetzt keinen Arztbesuch (siehe Disclaimer)!
Rund um Verhütung & Co. inklusive komplettem Erfahrungsbericht zur Pille, Kupferspirale und alternativen Verhütung (NFP): Hier

16 Gedanken zu „Erfahrungsbericht Teil 9 – Die Kupferspirale

  1. Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht! Ich finds sehr interessant, auch mal was zu dem Thema Eisenmangel im Zsmhang mit der Kupferspirale zu lesen, da ich von hormoneller Verhütung wegkommen möchte und die Kupferspirale mir soweit die beste Option zu sein scheint, jedoch habe ich so schon immer sehr niedrige Ferritinwerte.. an der Kupferkette ist für mich der Nachteil, dass sie in der Gebärmutterwand verankert wird, also das gesundes Gewebe beschädigt wird (damit der Faden da festwächst) und dass sie evtl auch nicht festwächst und einfach rausfällt. Noch dazu ist sie deutlich teurer.
    Ich weiß nicht ganz ob die Temperatur-Mess-Methode mir sicher genug ist, und ob ich das alles so hinbekommen mit dem Messen und so..
    Und bei Kondomen hab ich auch die Befürchtung, dass doch mal einer reißt.. und auf die Pille danach hab ich auch wenig Lust 😀
    Naja, ich werde mich nochmal beraten lassen. Viele Grüße! 🙂

    Gefällt 1 Person

    • Hallo Stephanie,
      danke für dein Feedback. 🙂
      Früher dachte ich immer, Frauen haben eine große Auswahl an Verhütungsmethoden. Mittlerweile sehe ich das anders.
      Eine Kupferspirale/kette ist wirklich eine gute Alternative zu Hormonen. Aber eben nur, wenn man sie verträgt.
      Wenn deine Ferritinwerte schon niedrig sind, musst du eher damit rechnen, dass die Kupferspirale wieder raus muss. Aber wirklich herausfinden, wie dein Körper reagiert, kannst du eben nur, wenn du es ausprobierst. Ja, das Geld ist dann futsch! Aber es gibt schlimmeres!
      Bezüglich einer Kupferkette denke ich, dass sie, wenn sie erst einmal ein paar Monate drin ist, auch fest sitzt und nicht mehr verloren geht. Dann eher ganz am Anfang. Eine Kupferspirale kann auch später noch verrutschen. Vielleicht liegt darin die offiziell höhere Sicherheit der Kupferkette begründet. Vom Wirkprinzip sind sie gleich. Meine Ärztin meinte deshalb, dass sie nicht glaubt, dass eine Kupferkette seltener stärkere Blutungen hervorruft als eine Kupferspirale. Dass eine Kette allerdings sonst weniger Beschwerden auslöst, kann ich mir vorstellen, weil sie eben keinen starren Rahmen besitzt.
      Lass dich einfach nochmal durch den Frauenarzt beraten.
      Die Symptothermale Methode ist gar nicht so unsicher, solange du dich an das Regelwerk von SENSIPLAN hältst! Es gibt da mehrere gute Bücher (von Dr. Raith-Paula). Schau mal nach!
      Du kannst anfangs an den unfruchtbaren Tagen einfach noch ein Kondom verwenden und an den fruchtbaren Tage sicherheitshalber komplett auf Geschlechtsverkehr verzichten. So könntest du relativ gefahrlos ein paar Zyklen ausprobieren, ob es was für dich ist. Besprich es natürlich auch noch mit deinem Partner.
      Beim Frauenarzt wirst du meist keine Zustimmung für natürliche Verhütung finden, aber das finde ich mittlerweile eine altmodische Meinung. Wie gesagt, Sensiplan ist da die sicherste Variante bei der NFP. Frauenärzte kennen den Begriff Sensiplan meist gar nicht.
      Machs auf jeden Fall gut! 😉

      Like

  2. @Sanara_Brooks

    Liebe Sanara (oder Frau Brooks?)

    Ich habe lang nach meinen Beschwerden gegoogelt und nichts eindeutiges gefunden.
    Bei mir war es fast genau so. Trug bis vor 2 Wochen fast zwei Jahre lang auch eine Kupferspirale.

    Zum Schluss ging es mir nur noch schlecht.

    Meine FA sagte mir immer wieder Sätze wie „das kann nicht an der Spirale liegen“, oder „Sie sitzt perfekt“, „Es sei bekannt, dass sich die Blutungen verlängern“ (ich hatte fast 15 Tage Blutungen bei einem nach 1 1/2 Jahren endlich mal relativ konstantem Zyklus von 26 Tagen und war in einem Zyklus lediglich 8-9 Tage Blutungs frei.) Fühlte mich schlapp, Kraftlos, müde. Hatte ständiges ziehen in der Unterleibs Gegend. Zwischendurch mal Haarausfall und und.

    Schön zu wissen, dass ich mir das nicht alles eingebildet habe, sondern es noch Jemand anderem so erging.

    Ich kann auch nur sagen, dass es mir jetzt seit zwei Wochen ohne Kupferspirale körperlich viel besser geht. Ich bin gespannt auf die Stärke meiner Menstruation und die Länger meiner Zyklen in Zukunft (ob Konstant oder wechselnd) ohne Spirale.

    Vielen Dank für Ihren /deinen Erfahrungsbericht 🙂

    Gefällt 1 Person

    • Hallo Tanja,
      ich finde es wirklich schade, dass man bei Ärzten bezüglich der Nebenwirkungen einer Kupferspirale keine klare Antworten bekommt. :-/
      Wie du kam ich auch nicht umhin, diese Angelegenheit zu „googeln“. Viele Infos fand ich nicht. Das brachte mich auf die Idee, einfach selbst einen Erfahrungsbericht zu schreiben.
      Ich drücke dir die Daumen, dass es dir bald wieder besser geht. Bestimmt kannst du da optimistisch sein. So wie du es schilderst, scheint die Sachlage ja sehr eindeutig. Meine Zyklen wurden besser, sobald sich mein Eisenhaushalt wieder erholt hatte.
      Wenn du Schwierigkeiten damit hast, kannst du einfach mal beim Hausarzt ein Beratungsgespräch veranlassen und deine Eisenwerte und Schilddrüsenwerte checken lassen. Aber Achtung: Die Auffassung der Ärzte, ab wann ein Eisenmangel beginnt, ist sehr unterschiedlich! 😦
      Im Grunde merkst du eigentlich selbst ganz genau, ab wann du wieder in den grüneren Bereich kommst. Ich war sehr froh, als ich endlich nicht mehr ständig müde und antriebslos war.
      Machs gut!
      Sanara

      Like

  3. Hallo Sanara,

    Vielen Dank für deinen Post.

    Mein TSH inkl. Basis Hormone wurde eine Woche bevor meine Spirale gezogen wurde gecheckt, FA sagte okay. Ich weiss nicht mehr genau was sie sagte. 1,8 oder 2,8 oder irgendwie sowas.
    Habe die Werte noch nicht schriftlich. Sie Hatte es telefonisch durchgegeben.

    Eisen wurde auch mehrfach gemacht in den zwei Jahren. Wert lag nachher zum Ende hin bei 12,1!
    Fa immer nur „liegt im Referenz Bereich“. Ich denke das hat schon ausgereicht (Unterkante Referenz), dass ich so Beschwerden hatte und mich auch total dauer krank fühlte. Hatte nachher auch ständige Übelkeit alles sehr merkwürdig.

    Da ich meine Blutwerte seit Jahren immer zu Hause abhefte, konnte ich den Eisenwert vom Jahr vor Spirale vergleichen.
    Da lag er bei 13,7.

    Wie du schon sagst, sind die Auffassung der Ärzte wann ein Eisenmangel beginnt sehr unterschiedlich :/ das ist schade :/

    Ich hoffe, dass in Zukunft vielleicht mehr Erfahrungsberichte für die Mädels zu finden sind. Damit man als Frau vielleicht schon bevor es einem total schlecht geht, bemerkt, dass es Nebenwirkungen seien können.

    Liebe Grüße

    Tanja

    Like

    • Huhu Tanja,
      ich finde gerade beim Eisenmangel sollte man nicht nur stur nach dem Normbereich gehen, sondern auch die Symptome beachten, über die ein Patient klagt!
      Ferritin 12,1 ng/ml finde ich auch zu wenig. Ich hatte mich schon mit 19 ng/ml nicht besonders prima gefühlt. Man kann das eben nicht für jeden Patienten über einen Kamm scheren.
      Für das TSH gibt es einen sogenannten Übergangsbereich ab 2,5, bei dem es sinnvoll sein kann, eine latente Schilddrüsenunterfunktion auszuschließen.
      Besprich dich einfach nochmal mit deinem Hausarzt.
      Ansonsten habe ich mir den Tipp geben lassen, dass die Eisenaufnahme im Körper durch Vitamin C begünstigt wird und z.B. durch Kaffee gehemmt. Also eher kein Kaffee nach dem Mittagessen, sondern ein Glas Orangensaft. Ob es wirklich etwas hilft, kann ich nicht sagen. 🙂
      Ich wünsche dir eine rasche Besserung!

      Like

  4. Danke für deinen Beitrag!
    Ich habe jetzt seit 2 1/2 Jahren die Kupferkette und seit dem Einlegen immer wieder einen unheimlich unregelmäßigen Zyklus von bis zu 40 Tagen. Das belastet mich unheimlich, ich habe der Kette auch irgendwie nie richtig angefangen zu vertrauen und sobald der Zyklus verspätet ist auch immer gleich Angst vor einer Schwangerschaft. Auch beim x. Verspäteten Zyklus noch. Wenn man eine Pille nicht nimmt, merkt man es ja spätestens am nächsten Tag, die Kette kann aber auch rausfallen und in der Gebärmutter liegen bleiben ohne dass man es merkt. Früher hatte ich mit und ohne Pille immer einen 28, in Ausnahmefällen 29 Tag-Zyklus. Auch ist mir gleich Haarausfall aufgefallen, aber mein Arzt hatte das abgetan und ich hatte mich damit abgefunden. Bis letzten Sommer als ich ein Foto machte auf dem man ganz deutlich meine Kopfhaut durchscheinenen sieht. Jetzt sind es sogar noch mehr Stellen und sogar meine Friseuse hat mich darauf angesprochen. Auch hab ich vermehrt Unterleibsschmerzen und PMS, seit ich die Kupferkette habe. Früher hat man die Kette beim Sex nie gespürrt aber selbst das hat sich mittlerweile geändert, man könnte sie natürlich jetzt noch kürzen lassen. Da ich aber auch zu Blasenentzündungen neige und die Kupferkette das nur verschlimmert und ich seit dem Einlegen leicht schmerzempfindlicher beim Sex bin, werde ich sie mir denke ich jetzt auch endlich ziehen lassen. Dein Beitrag hat mich da sehr ermutigt. Vorher dachte ich viel an die Kosten der Pille für die Jahre die die Kupferkette noch wirksam wäre und an die Hormone von denen ich eigentlich wegwollte. Außerdem hatte ich auch Angst mir nur einzureden, dass meine Symptome davon kommen, aber es sind mittlerweile so viele, das Bezweifle ich mittlerweile stark und deine Meinung hilft da auch. Temperatur messen würde bei mir nur wieder Angst auslösen schwanger zu sein, auch wenn das unbegründet wäre, war es bei der Kupferspirale auch größtenteils und trotzdem hatte ich damit monatlich zu kämpfen. Danke für deinen Artikel. Du hast mir sehr bei der Entscheidung geholfen. (:

    Gefällt 1 Person

    • Hallo Laura,

      danke für deinen Kommentar!
      Mir ging es ähnlich wie dir. Trotz Kupferspirale blieb mir zwei Mal der Gang zur Apotheke für einen Schwangerschaftstest nicht erspart! Eben weil ich der Sache nicht über den Weg traute und mein Zyklus immer verworrener wurde. :-/
      Wirklich ärgerlich finde ich, dass sich Frauenärzte selten auf sinnvolle Diskussionen einlassen, wenn man mit Haarausfall und Erschöpfungszustände zu ihnen kommt. Schließlich ist man als Frau verunsichert und sucht nach Ursachen!
      Ich würde mich an deiner Stelle auf dein Bauchgefühl verlassen. Haarausfall und Zyklusstörungen können natürlich alle möglichen Gründe haben. Aber wenn du das Gefühl hast, es fing alles mit der Kupferkette an, ist das schon mal ein guter Ansatzpunkt!

      Für den Fall, dass die Kupferkette bei dir daran Schuld ist, kann ich dich bezüglich der kahlen Stellen beruhigen! Sobald sich dein Körper wieder von den Auswirkungen der Kette erholt hat, werden auch die Haare wieder sprießen. Es dauert nur eine Weile, bis man es sieht. Und falls sich nicht gleich ein Erfolg einstellt, kannst du dich nochmal von einem vernünftigen Hausarzt beraten lassen. Einen Eisenmangel bekommt man schon wieder in den Griff!

      Bei der natürlichen Verhütung gebe ich dir recht: Mann muss als Frau schon darauf vertrauen können, sonst wird man immer Zweifel haben. Kaufe dir einfach mal das Buch von „Sensiplan“ und lese es durch. Es ist nicht teuer und hinterher weißt du, ob es eine Alternative wäre oder nicht. Selbst in letzterem Fall wäre es kein herausgeschmissenes Geld, weil es interessante Sachen über den weiblichen Zyklus enthält, anhand denen du gut feststellen kannst, ob sich deine Zyklusunregelmäßigkeiten wieder bessern. Egal wie du dich entscheidest, lohnt sich das Lesen trotzdem.
      In der kurzen Zeit mit der Kupferspirale habe ich übrigens mehr Schwangerschaftstests gekauft als in der langen Zeit mit der natürlichen Verhütung. Denn durch das ganze Prozedere kennt man den ungefähren Tag des Eisprungs, die durchschnittliche Länge der zweiten Zyklushälfte und damit auch den Termin der Periode. Richtig überfällig war ich nur ein einziges Mal. Aber das war vermutlich ein aovulatorischer Zyklus, was im Grunde bedeutet, ich hätte mir den Test sparen können. 😉

      Ich wünsche dir eine gute Besserung! Und in Zukunft hoffentlich keine gesundheitlichen Beschwerden mehr bei der Verhütung!

      Like

  5. Vielen Dank für deinen umfassenden Bericht über die Kupferspirale! Ich habe sie erst seit 8 Monaten drin und erst seit 2 Monaten wieder einen Zyklus (stillen), aber seit dem einen hartnäckigen Pilz. Daher suche ich gerade Informationen über andere Nebenwirkungen, weil sich mir die Frage stellt in wieweit die Spirale den vaginalen PH-wert verändert. Meine FÄ schiebt alles auf Stress- Mutter von drei Kindern, stillen, wenig Schlaf etc. Aber ich hatte noch nie solche Probleme wie jetzt. Meinen Eisenwert werde ich auch wieder checken lassen.
    Liebe Grüße Tina

    Gefällt 1 Person

    • Hallo Tina!
      Es ist wirklich schwer zu sagen, ob eine Kupferspirale eine Vaginalpilzerkrankung herbeiführen kann. Eigentlich könnte man meinen, dass die Wirkung der Kupfer-Ionen lokal auf die Gebärmutter begrenzt bleibt. Andererseits sind hormonelle Veränderungen oder ein geschwächtes Immunsystem manchmal Ursachen für eine Scheidenpilzinfektion, was bei einer Kupferspirale durchaus passieren kann, wenn die Blutungen wegen der Einlage zu stark werden und den gesamten Organismus beeinträchtigen. In solch einem Fall müsste ein Arzt zumindest einen Eisenmangel diagnostizieren können. Da du aber erst seit zwei Monaten wieder einen Zyklus hast, könnten die hormonellen Veränderung vielleicht doch eher Schuld sein und es braucht einfach noch etwas Zeit, bis sich alles wieder geregelt hat. Ich meine mich zu erinnern, dass der Zervixschleim zur fruchtbaren Zeit ins Alkalische geht, was Scheidenpilze eher begünstigt. Vielleicht ist dein Zyklus noch nicht ganz eingependelt und wirkt sich da eher ungünstig aus. Manchmal kommt es unter der Kupferspirale auch zu Zwischenblutungen oder längeren Blutungen. Das dadurch entstehende feuchtere Milieu könnte einem Abklingen des Vaginalpilzes auch entgegenwirken. Ich würde noch ein wenig darauf hoffen, dass ich alles wieder gibt und du anschließend hoffentlich problemfrei mit der Kupferspirale verhüten kannst. Ich drück die Daumen! 😊

      Gefällt 1 Person

  6. Hallo Sanara,
    Vielen Dank für Deinen für mich wertvollen Bericht, auch wenn er schon etwas älter ist!
    Ich habe jetzt seit einem Jahr die Kupferspirale und gestern konnte ich mir wieder beim Duschen büschelweise die Haare vom Kopf ziehen! Ich könnte heulen! Ich sehe aus als wäre ich um 15 Jahre gealtert!
    Meine Vermutung lag die ganze Zeit, dass es an der Spirale liegen muss, aber meine FRauenärztin meinte, sie hätte noch nie von solchen Nebenwirkungen gehört und hat mich zum Hausarzt geschickt! Meine Hausärztin hat ein kleines Blutbild gemacht, aber keine Abnormalitäten festgestellt und hat beinahe so getan als würde ich mir den Haarausfall einbinden! Jetzt hat sie mich zum Hautarzt verwiesen!
    Durch deinem Bericht habe ich endlich eine Bestätigung für meine Vermutung bekommen! Jetzt weiß ich was ich dem Arzt sagen was er prüfen soll! „Hört sich irgendwie absurd an“ aber das werde ich so definitiv machen!
    Sonst habe ich in 3 Monaten wahrscheinlich ne Glatze😱
    Ich danke dir auf jeden Fall vielmals, dass du dir die Mühe gemacht hast und alles niedergeschrieben hast!
    Liebe Grüße
    Elena

    Gefällt 1 Person

    • Hallo Elena,
      das ist wirklich jedes Mal aufs Neue verwunderlich, dass Frauenärzte sagen, sie hätten von solchen Nebenwirkungen noch nichts gehört. Der erhöhte Blutverlust ist durchaus nicht zu verharmlosen! Was das weiterhin im Körper bewirkt, sollte jedem Mediziner klar sein.
      Du brauchst dich also nicht davor zu scheuen, beim Arzt deine Vermutungen anzusprechen und zu sagen, welche Werte du gerne untersucht haben möchtest! Ein guter Arzt fühlt sich da nicht auf den Schlips getreten.
      Außerdem finde ich es echt nicht fair, dass manche Ärzte so tun, als würde man sich da was einbilden. Aber vielleicht ist das ein Fehler in unserem Gesundheitssystem, und Ärzten fehlt einfach die Zeit, um über den üblichen Horizont hinauszudenken! Wer weiß das schon!
      Bezüglich dem Haarausfall kann ich dich beruhigen. Wächst alles wieder nach, sobald die Vorgänge im Körper wieder ‚im Lot’ sind. Dauert eben nur seine Zeit, zumal die Besserung des Haarausfalls erst mit einer zeitlichen Verzögerung von ein paar Wochen eintritt. Ich hatte mich damals riesig gefreut, als endlich die Haare nicht mehr ausfielen. 😊
      Ich wünsche dir eine hoffentlich baldige Besserung!!!
      Liebe Grüße,
      Sanara

      Like

  7. Hallo,
    Ich habe mir vor 3 Wochen die Kupfer-Gold-Spirale einsetzen lassen und seit dem habe ich starke Beschwerden vor allem bei und nach Bewegung. Dabei schone ich mich richtig gut. Die Ärzte tun alles ab und verweisen einen nur ständig zwischen den Fachrichtungen weiter, obwohl noch nicht mal Fieber gemessen wurde., um eine Entzündung auszuschliessen.
    Die Aufklärung war zwar sehr ausführlich, dennoch hätte ich die anfänglichen Beschwerden niemals so stark einschränkend eingeschätzt. Ich hab schon richtig Panik vor der ersten richtigen Periodenblutung.
    Ich warte noch 1-2 Wochen ab, wenn sich keine deutliche Besserung zeigt werde ich die Spirale wieder entfernen lassen.
    Schon die anfänglichen Erfahrungen machen es für mich deutlich: ich würde keiner Frau diese Prozedur empfehlen.
    Das Ungleichgewicht in der Gesellschaft was die Verhütung angeht wird hier auch deutlich: Kann ein Mann auch einen Kupferstab irgendwo eìnhaken lassen? Funktioniert doch sicher genauso gut und hat sicher keine zyklusbedingten Nebenwirkungen.

    Vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrung.
    Du gibst mir Power für meine eigene Gesundheit den Ton anzugeben und nicht passiv zwischen unfähigen Ärzten zu verzweifeln.

    Like

    • Hallo Laura,
      ich hoffe, du bist bald wieder beschwerdefrei! Es sollte natürlich besser werden mit der Zeit. Sonst ist das ja kein Dauerzustand. Hat die Frauenärztin keinen Zeitrahmen genannt, wie lange solche Beschwerden durchschnittlich anhalten?
      Ärgere dich nicht zu sehr, falls du die Spirale wieder entfernen lassen musst. Ich weiß, es ist schade um das Geld. Aber du kannst letztlich nichts dafür. Kopf hoch!
      Ich wünsch dir alles Gute!

      Like

Hinterlasse einen Kommentar